Im Winter 2021 hat die Gemeinde Birr zusammen mit der General Electric einen Wettbewerb ausgeschrieben zur Gestaltung der immensen Betonwand, die im Zuge des Notstromkraftwerks an der Hauptstrasse hochgezogen worden ist. Um einer Strommangellage im Winter vorzubeugen, hat der Bundesrat verschiedene Massnahmen beschlossen. Dazu gehört unter anderem der Bau eines Reservekraftwerks in Birr (AG) mit entsprechender Lärmschutzwand, um die Nachbarschaft zu schützen. 

Das Projekt ist kurz vor der Entscheidungsfindung infolge von Uneinigkeit bezüglich der Finanzierung abgebrochen worden.

Die Herausforderung bei einer Gestaltung in der hier vorhandenen Dimension, die noch dazu öffentlich zugänglich ist, besteht darin, eine visuelle Ebene zu schaffen, die für den Betrachter verständlich und einfach zu konsumieren ist. Dies bedingt klare und logisch nachvollziehbare Entscheide in der Bildkomposition sowie Struktur und Reduktion im Bildaufbau. Gerade an einer viel befahrenen Strasse ist darauf zu achten, dass die Gestaltung nicht zu laut und ablenkend wirkt.

Auf subtile Art und Weise soll der Betrachter auf das Thema der Energie und deren Bereitstellung durch das Notstromkraftwerk aufmerksam gemacht werden, von dem der Betrachter durch die Lärmschutzwand gerade abgeschirmt wird. Dabei soll nicht das Worst-Case-Szenario eines Strommangels oder gar eines Blackouts im Fokus stehen, sondern vielmehr die „unbemerkte“ und stete Gewährleistung des Strombedarfs.

Der ununterbrochene Farbverlauf, welcher sinnbildlich für die stete Gewährleistung des Strombedarfs steht, legt sich wie ein Lichtschimmer entlang der Kantonsstrasse. Der etwas fremdartig anmutende Astronaut auf der dem Dorf zugewandten Seite steht vorsorglich mit dem "missing piece" in den Händen bereit, um im Falle einer Energielücke umgehend eingreifen zu können.